Affiliate Betrug – Methoden und Maßnahmen
Das Affiliate Marketing gehört zu den bedeutenden Bausteinen im Online Marketing Mix und ist ein unverzichtbares Marketinginstrument. Aufgrund seiner Vielschichtigkeit und Komplexität bietet es leider viele Schlupflöcher für betrügerische Machenschaften. Die Betrüger nutzen dabei sehr raffinierte Tricks um vor allem unerfahrene Affiliate Marketing Manager hinters Licht zu führen und unrechtmäßig an Provisionen zu kommen.
Hier die Betrugsmethoden im Affiliate Marketing
1. Cookie Dropping
Ein Klassiker der Affiliate Betrüger ist das Cookie Dropping. Dabei wird dem Besucher bereits beim Besuch der Partnerseite eine Affiliate-Cookie gesetzt, ohne dass ein Klick auf ein Werbemittel getätigt wurde. Technisch ist das Ganze auch sehr einfach gestrickt – es wird beispielsweise per iFrame der Affiliate-Link eingebunden und so die Seite des Merchants im Hintergrund geladen. Davon merkt der Besucher in der Regel nichts, weil die Einbindung unsichtbar ist (1×1 Pixel). Über mehrere iFrames können sogar mehrere Cookies unterschiedlicher Merchants gesetzt werden. Geht nun der Besucher mit dem Affiliate-Cookie (zufällig) auf die Seite des Werbetreibenden und führt eine Transaktion aus, bekommt der Affiliate unfairerweise seine Provision. Und bei Cookie-Laufzeiten in Affiliate-Programmen von mindestens 30 bis 90 Tagen (oder länger) ist das gar nicht so unwahrscheinlich – besonders bei Merchants mit großer Reichweite.
Maßnahmen Cookie Dropping
Wichtige Hinweise sind, dass Cookie Dropping-Affiliates in der Regel sehr hohe Bounce Rates haben, weil per iFrame eben nur die eine „unsichtbare“ Seite geladen wird und der Besucher keine weiteren Klicks generieren kann. Auch fehlende Ad Impressions bei generierten Klicks können Hinweise auf per iFrame eingebundene Partnerlinks geben.
2. Brand-Bidding
Diese Betrugsmethode gehört zu den Beliebtesten – dabei schaltet der Affiliate AdWords-Anzeigen für das Marken-Keyword. Diese Anzeigen konkurrieren mit den echten Anzeigen und es kommt zu einer Kannibalisierung. Der Affiliate als direkter Wettbewerb bringt natürlich keinen Mehrwert, weil der Publisher diese Umsätze ohnehin generieren würde.
3. Brand Hijacking
Eine extreme Form des Brand-Bidding ist das Brand-Hijacking. Dabei bieten Affiliates nicht nur auf die Markenbegriffe, sondern erstellen auch noch 1:1 Kopien der originalen Anzeigen des Markeninhabers und überbieten die Klickpreise um wenige Cents. Mehr zum Thema Brand-Hijacking.
Maßnahmen gegen Brand-Bidding / Brand-Hijacking
Jeder Affiliate Marketing Manager sollte in der Programmbeschreibung die Nutzung von Markennamen für SEA definitiv ausschließen. Der Ausschluss sollte auch Falschreibweisen und ähnliche Schreibweisen umfassen. Um Brand Bidder überhaupt zu entdecken, ist die Überwachung von Markennamen und Falschschreibweisen ein Brand Protection Tool absolut empfehlenswert.
Desweiteren sollte man den Markennamen bei Google anmelden unter der Adresse: https://services.google.com/inquiry/aw_tmcomplaint?hl=de